Robert – Februar 2020

Sheik Tihami Ibrahim Nyass Foundation
Reisebericht Robert – Besuch der Klink und des Darra am 20. Februar 2020

Die Klinik
• Die Einrichtung liegt in einer typisch gambischen Nachbarschaft, umgeben von traditionellen Compounds und einfachen Häusern in der Nähe von Old Yundum und ca. 20 Minuten Fahrzeit vom Flughafen entfernt. Die Klinik ist per Auto über Sandwege erreichbar.
• Die Klinik macht einen sehr guten Eindruck, gut ausgestatte Räume, klimatisierte und gut ausgestattete Apotheke, Behandlungszimmer, Entbindungsstation. Die Räume sind ausgestattet mit Ultraschallgeräten (zwei waren zu sehen), zahlreichen Blutdruckmessgeräten und medizinischem Verbrauchsmaterial.
• Der Innenhof ist, wie für Höfe hier typisch, voll gefliest.
• Im Hof steht ein einsatzbereiter Krankenwagen.
• Die Geburtsstation verfügt über zwölf Betten, alle in gutem Zustand, alles sehr sauber und ordentlich.
• Das Personal trägt typische Krankenhauskleidung.
• Die Klinik ist hauptsächlich für werdende Mütter gedacht, die die Einrichtung für regelmäßige Voruntersuchungen und dann zur eigentlichen Geburt nutzen.
• Jede in Anspruch genommene medizinische Dienstleistung wird berechnet und muss von den Patientinnen in bar beglichen werden. Die Tarife sind aber im Vergleich z. B. zur Afrimed-Klinik etwa halb so teuer, sodass eine Geburt hier mit 3.500 Dalasi veranschlagt wird, plus entsprechende Kosten für die Vor- und Nachuntersuchungen.
• Die Klinik wird auch für allgemeine medizinische Vorfälle genutzt.
• Zudem finden regelmäßig Schutzimpfungen für Kinder statt.

Das Darra
• Derzeit sind dort 57 Mädchen untergebracht, das jüngste 6 Jahre alt und das älteste Mädchen geht inzwischen auf die Universität. Die meisten Mädchen schlafen in Stockbetten in einem großen Schlafsaal unter sehr beengten Verhältnissen. Aber auch hier alles in gutem Zustand und sauber.
• Alle Mädchen im normalen Schulalter besuchen eine Schule.
• Der Unterhalt der Mädchen wird aus den Überschüssen der Klinik getragen.
• Fatou engagiert auch regelmäßig Lehrer, die den Mädchen in einem großen Bantaba Unterricht in den Kernfächern erteilen (was ich betonen möchte – die Mädchen erhalten eine umfassende Schulbildung und nicht nur eine Bildung, die typische Mädchen-Fächer oder nur Arabisch und Koran, wie hier leider sehr häufig üblich, beinhaltet). Es wird großen Wert auf Mathematik und Naturwissenschaften gelegt.
• In diesem Bantaba nehmen die Mädchen auch ihre Mahlzeiten ein, die aus einer eigenen großen Küche von einer angestellten Köchin zubereitet werden.
• Als regelmäßige Zuwendung würden sich Kleiderspenden und Zuteilungen für Schulmaterial anbieten. Zudem für einige Mädchen auch Schulpatenschaften.
• Der Bau des Darra wurde im Februar 2019 begonnen, aber bisher aufgrund fehlender Mittel noch nicht fertiggestellt. Der Rohbau besteht aus neun Schlafräumen (Fünf 4-Bett-Zimmer und vier 2-Bett-Zimmer), einem Raum für die Nanny, zudem fünf Toiletten am Ende des Gebäudes. Die Einrichtung verfügt über eine eigene Wasserversorgung mittels Tiefbrunnen.
• Der Rohbau hat derzeit eine Höhe von ca. zwei Metern. Auf diesen muss noch ein Betonkranz gesetzt werden, auf den dann noch drei Reihen Ziegel aufgebaut werden, abschließend folgt der Dachstuhl. Der Innenbereich soll komplett gefliest werden. Des Weiteren fehlen noch Fenster und Türen.
• Der Rohbau macht einen soliden Eindruck und kann ohne Weiteres zu Ende gestellt werden.
• Für die Fertigstellung fehlen nach Fatou’s Angaben ca. 8.000 Euro.
• Fatou Gaye ist eine sehr beeindruckende Frau. Sie entschuldigte sich für ihre schlechte Aussprache aufgrund eines kürzlich erlittenen Schlaganfalls. Trotz dieser Einschränkung ist sie auf den Beinen und kümmert sich um den Betrieb. Wir hatten das Vergnügen eine Führung durch das Darra von Fatou zu bekommen. Fatou ist die zentrale Figur des Darra und arbeitet mit Herz und Seele und unter eigenem Opfer für diese Einrichtung.
• Insgesamt eine sehr unterstützenswerte Einrichtung.


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