Reisanbau als Projekt

Was der Scammer schreibt, ist vage, aber herzzerreißend: Mein Dorf hat Hunger, wir wollen nicht mehr hungern. Wir wollen als Dorfgemeinschaft ein Reisanbau-Projekt starten. Bitte gib uns Geld, um Land und Geräte zu kaufen.

Was wir sagen: Jedes gambische Dorf in geeigneter Lage baut Reis seit Jahrhunderten an. Denn Reis ist Grundnahrungsmittel Nummer 1. Es bedarf keiner Hilfen von Menschen aus Europa/ Amerika ohne Erfahrungen im Reisanbau, um in Gambia mit Reisanbau zu starten. Dorfgemeinschaften müssen auch kein Land kaufen, denn sie besitzen es bereits. Mit Landkarten-Diensten im Internet ist sofort festzustellen, ob der Hilferuf überhaupt aus einem Dorf in geeigneter Lage (Flussnähe wegen des Wasserbedarfs) kommt. Oder ob es nicht vielleicht doch schon in eine größere Stadt integriert ist und seine Flächen bereits zugebaut sind.

Was wir fragen: Sind Sie bereit zu akzeptieren, dass die Hilfsanfrage ein Scam ist? Sind Sie außerdem großherzig genug um zuzugeben, dass wir als Überbringer der schlechten Nachricht nicht schräg angemacht werden sollten, vor allem dann nicht, wenn wir Recherchezeit in Ihre Hilfsanfrage investiert haben?

Wenn wir einsteigen sollen mit einer guten Projektidee: Sind Sie bereit, die Vorarbeiten zu übernehmen? Also Fakten zu recherchieren und belastbare Informationen einzuholen? Sind Sie bereit, einen groben Projektplan mit Kostenschätzung zu erarbeiten? Sind Sie bereit, innerhalb unseres Vereins die Koordination eines solch großen Projektes zu übernehmen, selbst wenn Sie – wie unser gesamter Vorstand – in Vollzeit arbeiten? Wenn ja: Sie sind herzlich willkommen.


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